Der richtige Anzug

Die Temperatur des Gewässers verrät uns, welcher Anzug der richtige ist. Je nach Kältegrad gibt es die verschiedensten Anzüge, aus denen wir wählen können, denn während auf den Werbeprospekten der Tauchreiseanbieter meist tropische Situationen abgebildet sind, ist die Realität oft eine andere. Im Bikini zu tauchen sieht zwar schicker aus, kann aber je nach Lage zu einer ziemlich frostigen Angelegenheit werden. Darum wollen wir in diesem Artikel kurz auf die verschiedenen Anzugarten eingehen.

Der Trockenanzug bietet mehr Wärme

Bei einem Trockenanzug besteht zwischen dem Schutzanzug und der Haut eine Luftschicht. Die Haut wird so nicht nass, darum Trockenanzug. Der Taucher trägt zusätzlich einen Unterzieher, dieser kann unterschiedlich dick und gepolstert sein, je nach Gewässer und Gefahr. Weil die Luft nicht ausgetauscht wird, bildet sie eine dauerhafte Wärmeschicht während des Tauchgangs. Hier sei aber ganz klar gesagt, dass dies kein hundertprozentiger Schutz gegen Kälte ist, aber doch erhebliche Vorteile gegenüber den Nassanzügen bietet.

Ein weiterer Pluspunkt der Trockenanzüge ist die bessere Tarierung, denn egal welche Wassertiefe: Der natürliche Auftrieb des Anzuges bleibt durch die Luft erhalten und verändert sich nur geringfügig mit zunehmender Tiefe. Dies ist eine Eigenschaft, die viele Taucher dauerhaft zu einem Trockenanzug greifen lässt, auch in tropischen Gewässern. Die Taucheigenschaften des Anzuges sind einfach vorteilhaft und über die Sauerstofftanks lässt sich der Anzug auch unter Wasser perfekt austarieren. Selbst in warmen Gewässern wie der Karibik kann man in einem Trockenanzug tauchen. Wer sehr tief tauchen möchte, dem bietet dieser Anzug eine höhere Sicherheit und eine bessere Kontrolle.

Der Nachteil des Trockenanzuges ist der hohe Preis. Wer sich einen solchen Anzug kaufen möchte, muss schon wirklich tief in die Tasche greifen, und dann stellt sich schnell die Frage nach dem Sinn. Denn die meisten Hobby-Taucher kommen höchstens ein- bis zweimal pro Jahr zum Tauchen.

Der praktische Nassanzug

Der Nassanzug ist nicht nur deutlich günstiger und weiter verbreitet, er ist auch in seiner ganzen Handhabung deutlich praktischer. Bei einem Nassanzug handelt es sich in der Regel um ein Modell aus Neopren. Neopren besitzt hervorragende Eigenschaften, sei es zum Schutz vor Schnittverletzungen und auch bedingt vor Kälte. Hier gibt es unterschiedliche Dicken: Je dicker der Anzug ist, desto besser schützt er vor Kälte. Als wärmendes Schutzschild vor der Kälte dient hier das Wasser. Zwischen Haut und Neopren gelangt das Wasser des Meeres, und der Körper wärmt dieses schnell auf.

Hierbei handelt es sich aber im Gegensatz zum Trockenanzug nicht um ein geschlossenes System, sondern beim Nassanzug findet ein ständiger Wasseraustausch statt. Durch diesen ständigen Austausch muss die Wärmeschicht ständig neu aufgebaut werden, was auch nur für kurze Zeit und bis zu einem gewissen Grad gelingt. Darum ist der Nassanzug auch nur dann zu empfehlen, wenn die Bedingungen dies auch zulassen. Hier entscheidet die Sensibilität des jeweiligen Tauchers darüber, welcher Anzug der richtige ist.

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